Leichte Sicherheitsschuhe – Tipps und Empfehlungen
Leichte Sicherheitsschuhe liegen voll im Trend. Denn Sie möchten bestimmt Schuhe, die leicht und bequem sind und täglich beschwerdefrei bei der Arbeit getragen werden können. Sie möchten nicht das Gefühl haben, einen Klotz am Fuß zu spüren.
In diesem Beitrag klären wir, was die leichtesten Arbeitsschuhe sind und zu welcher Sicherheitsklasse sie gehören. Weiter gehen wir darauf ein, wie das Gewicht bei den Schuhen reduziert werden kann und wieviel Schuhe jeder Klasse in etwa wiegen.
Sie erfahren außerdem, was man unter metallfreien Schuhen und unter speziellen Schuhen der Grundklasse SB versteht und warum nicht in allen Berufen leichte Arbeitsschuhe getragen werden können. Gespannt? Los geht’s.
Direkt zu den interessanten Themen
- Die Entwicklung der Arbeitsschutzschuhe
- S1 Schuhe sind die Leichtesten
- Leichte Sicherheitsschuhe S1P – Beste Wahl in Innenräumen
- Superleichte Sicherheitsschuhe
- Wodurch kann das Gewicht reduziert werden?
- Was wiegen typische Arbeitsschutzschuhe der einzelnen Klassen?
- Metallfreie leichte Arbeitsschuhe sind im Trend
- Die Arbeitsschutzschuhe der Grundklasse SB
- Wo werden leichte Arbeitsschuhe, wo schwere Arbeitsschuhe getragen?
- Leichte Sicherheitsschuhe – Fazit
Die Entwicklung der Arbeitsschutzschuhe
Früher waren leichte Sicherheitsschuhe weitgehend unbekannt. Es waren viel mehr schwere Klötze, die man täglich am Bein tragen musste. Die erste Generation an Arbeitsschutzschuhen wurde komplett aus Holz gefertigt.
Heute, wo jeder möglichst leichte Arbeitsschutzschuhe tragen möchte – undenkbar. Im Zuge der Modernisierung haben leichtgewichtige Materialien in die Produktion Einzug gehalten, die leichte Arbeitsschuhe von heute für Damen und Herren auszeichnen. Der erste Sicherheitsschuh aus Leder wurde im Jahr 1910 von Johann van Elten gefertigt.
Damit war es der erste Hersteller am Markt, der diese kleine Revolution zu Tage brachte. Heute ist das Unternehmen unter der Marke ELTEN bekannt, die viele leichte Sicherheitsschuhe im Angebot hat.
S1 Schuhe sind die Leichtesten
Es liegt auf der Hand, dass S1 Arbeitsschuhe die leichtesten Arbeitsschutzschuhe am Markt darstellen. Dafür bieten sie auch den geringsten Schutz. Eine durchtrittsichere Sohle sucht man hier vergebens. Ebenfalls sind diese Schuhe nicht wasserfest.
Bei Berufen, die sich hauptsächlich in trockenen Innenräumen abspielen, sind diese Schuhe für Damen und Herren jedoch die bestmöglichste Wahl, da sie angenehm zu tragen sind und den Zehen Schutz bieten. Zudem sind sie antistatisch. Bei vielen Berufen ist diese extra Eigenschaft zwingend vorgeschrieben.
Leichte Sicherheitsschuhe S1P – Beste Wahl in Innenräumen
Der momentane Renner sind aber leichtgewichtige S1P Arbeitsschuhe, die ein hervorragendes Verhältnis von Schutzfunktionen zum Gewicht aufweisen. Sie sind fast so leicht wie S1 Schuhe, obwohl diese Klasse fast alle Sicherheitsmerkmale der Klasse S3 besitzt.
Der einzige Unterschied ist der Nässeschutz. Wasserfest müssen S1P Schuhe nämlich nach Norm nicht sein. Deswegen können hier auch geringgewichtige, atmungsaktive Materialien und luftiges Netzgewebe verwendet werden.
Leichte S1P Arbeitsschutzschuhe werden hauptsächlich in trockenen Innenräumen getragen. Im Sommer werden sie aber auch gerne draußen in trockenen Bereichen verwendet. Sie können verschieden aussehen. Es gibt sie als Sandalen, Clogs, Halbschuhe und Slipper.
Knöchelhohe Schuhe gibt es hier nicht, denn das würde keinen Sinn machen. Der italienische Hersteller Diadora hat viele leichte atmungsaktive Sicherheitsschuhe der Klasse S1P im Angebot. Einige gute leichte Arbeitsschuhe zum günstigen Preis bieten aber auch die Hersteller Safety Jogger, Jori und Maxguard an.
Leichte S3 Sicherheitsschuhe
Ein leichter Sicherheitsschuh in der Schutzklasse S3 ist recht anspruchsvoll, denn die Schuhe müssen in dieser Klasse mehrere Schutzeigenschaften aufweisen, die erheblich das Gewicht erhöhen. Als Material für die obligatorische Zehenschutzkappe kommt daher meistens Aluminium oder Kunststoff in Frage. Der Durchtrittschutz ist oft aus Kevlar oder aus Textilgewebe.
Doch damit nicht alles. Die erforderliche Wasserdichtheit der Schutzklasse S3 ist hier wirklich eine Herausforderung, wenn die Sicherheitsschuhe leicht sein sollen. Hier kommt man um GORE-TEX® Material meistens nicht mehr herum, deren besondere Membran hervorragend wasserdicht ist, aber dennoch atmungsaktiv bleibt.
Ebenso muss auch die Sohle und die Dämpfung aus sehr leichten Materialien bestehen. Aus diesem Grund wird auch meistens ein Teil der Sohle extra aus EVA-Material gefertigt, das gegenüber Gummi und TPU wirklich super leicht ist. Näheres zur EVA Sohle lesen Sie in unserem Beitrag Was ist eine EVA Sohle? – Ausführliche Erklärung und Ratgeber.
Superleichte Sicherheitsschuhe
So mancher Hersteller hat auch ultraleichte Arbeitsschuhe im Programm. Hier kommen nur die leichtesten Materialien zum Einsatz. Eine Zehenschutzkappe oder durchtrittsichere Zwischensohle aus Stahl oder selbst Aluminium fällt hier schon mal komplett flach, da diese Materialien einfach zu schwer sind. Stattdessen kommen ultraleichte Materialien wie Kevlar und Carbon zur Anwendung.
Solche Arbeitsschutzschuhe sind natürlich um einiges teurer als Modelle mit Stahlkappe oder Kunststoffkappe, doch kann sich die Anschaffung lohnen, wenn man zum Beispiel täglich lange Laufstrecken zurücklegen muss. Die Gelenke werden durch das geringe Gewicht der Schuhe um einiges weniger belastet, was auf Dauer gesundheitlichen Schäden vorbeugen kann. Besonders für Damen ist dies von hoher Bedeutung.
Wodurch kann das Gewicht reduziert werden?
Die Gewichtsreduktion wird hauptsächlich durch den Einsatz neuer technischer Materialien erreicht. Dadurch entstehen zwei Vorteile: Gewichtseinsparung und höherer Schutz am Fuß. Ebenso hat bei orthopädischen Sicherheitsschuhen das Gewicht einen hohen Stellenwert.
Lesen Sie auch: Orthopädische Sicherheitsschuhe – Endlich schmerzfrei!
Durchtrittsichere Sohle
Eine durchtrittsichere Sohle aus Kevlar besitzt 100 Prozent Fußabdeckung und damit einen höheren Fußschutz. Eine Stahlsohle hat dagegen nur 85 Prozent Fußabdeckung und damit einen geringeren Fußschutz.
Zehenschutzkappe
Wenn die Zehenschutzkappe aus Kunststoff statt aus Stahl besteht, kann das Gewicht der Kappe bis zu 50 Prozent reduziert werden. Bei Aluminium ist die Einsparung etwas geringer, aber immer noch spürbar. Am krassesten ist die Gewichtseinsparung bei der Verwendung von Carbon, allerdings auch am teuersten.
Was wiegen typische Arbeitsschutzschuhe der einzelnen Klassen?
Das Gewicht von Arbeitsschutzschuhen ist natürlich abhängig vom Gewicht. Aus diesem Grund wurde das durchschnittliche Gewicht von einem Schuh von jeweils Größe 42 in jeder Schutzklasse ermittelt. Die Tabelle ist für Damen und Herren mit dieser Schuhgröße gleichermaßen gültig.
Gewicht von Sicherheitsschuhen bei Schuhgröße 42
- S1: 200 Gramm bis 500 Gramm
- S1P: 370 Gramm bis 640 Gramm
- S2: 495 Gramm bis 1,1 Kilogramm
- S3: 640 Gramm bis 1,5 Kilogramm
Jetzt nachlesen: Klasseneinteilung bei Sicherheitsschuhen
Ein Gewicht von 1,5 Kilogramm mag sich zunächst etwas viel anhören. Im Vergleich zu früheren Modellen ist dies aber wirklich leicht. Arbeitsschutzschuhe von damals waren zum Teil mehr als doppelt so schwer wie gute leichte Sicherheitsschuhe es heute sind.
Übrigens gibt es keine Vorgaben, wie schwer Arbeitsschutzschuhe sein dürfen. Logischerweise werden aber nur die Hersteller, deren Sicherheitsschuhe leicht und bequem sind, den Markt bestimmen.
Metallfreie leichte Arbeitsschuhe sind im Trend
Arbeitsschutzschuhe dieser Art stellen eine weitere Neuheit auf dem Markt dar. Hierbei ist die Zehenschutzkappe beispielsweise aus Kunststoff, und die durchtrittsichere Zwischensohle besteht aus leichtem Kevlar. Damit ist der Schuh komplett metallfrei.
Diese neuartigen Materialien bei Arbeitsschutzschuhen sorgen dafür, dass die Schuhe zunehmend bequemer und leichter werden. Daher werden leichte Sicherheitsschuhe auch besonders gerne gekauft, wenn der Beruf nicht schwereres „Geschütz“ wie zum Beispiel Klasse S3 erfordert.
Die Arbeitsschutzschuhe der Grundklasse SB
Küchenschuhe
Die sogenannten Küchenschuhe im Gastronomiebereich sind sehr leichte Arbeitsschuhe. Eine Zehenschutzkappe ist vorhanden, doch sind diese Schuhe meistens hinten offen und werden mit einem Fersenriemen geschlossen. Die Sohle ist rutschhemmend, und der Absatz darf auch nicht zu hoch sein.
Damit gehören sie zu der Grundklasse SB der Arbeitssicherheitsschuhe. Die Klasse S1 muss ja bekanntlich schon einen geschlossenen Fersenbereich aufweisen und eine Fersendämpfung besitzen. Näheres hierzu im Ratgeberartikel Sicherheitsschuhe Klassen.
Medizinische Schuhe
Solche SB Arbeitsschutzschuhe sind auch beliebt bei Medizinern, die leichte Sicherheitsschuhe tragen wollen. Ebenso werden diese Schuhe gerne in Laboren getragen und sind daher auch unter dem Namen Laborschuhe bekannt.
Der Hersteller Abeba ist auf solche Modelle für Damen und Herren spezialisiert und hat hier einige Schuhe in verschiedenen Farben mit Stahlkappe oder Kunststoffkappe im Angebot. Diese Schuhe sind auch meist mit einem angenehmen Fußbett ausgestattet, so dass bei langen Laufwegen, zum Beispiel in Krankenhäusern, die Füße geschont werden.
Zusatzinformation: Oft findet man bei Serviceschuhen auch die Bezeichnung OB. Diese Schuhe stellen aber keine Arbeitsschutzschuhe dar, da die notwendige Zehenschutzkappe fehlt. Alle Arbeitsschutzschuhe müssen eine Zehenschutzkappe aufweisen. Sonst dürfen sie nicht Sicherheitsschuhe genannt werden.
Wo werden leichte Arbeitsschuhe, wo schwere Arbeitsschuhe getragen?
Das Gewicht ist nicht der einzige Unterschied zwischen leichten und schweren Sicherheitsschuhen. Schwere Arbeitsschuhe, zum Beispiel der Schutzklasse S3 bieten natürlich noch einen höheren Schutz.
S3 Sicherheitsschuhe sind gegenüber leichten S1P Schuhen wasserfest. In manchen Berufen ist diese Wasserfestigkeit aber nicht erforderlich. Deswegen werden leichte Sicherheitsschuhe der Klasse SB, S1 und S1P in medizinischen Bereichen in Laboren und in der Gastronomie getragen.
Pflichtlektüre: Welche Sicherheitsschuhe für welchen Beruf?
In den sogenannten Serviceberufen, im Verkauf, bei Gastronomiebetrieben und Bäckereien sollten die Arbeitsschuhe leicht ausfallen. Ebenso können in einigen Berufen des Handwerks, zum Beispiel in Schreinereien oder in einer Tischlerwerkstätte leichte Arbeitsschuhe der Schutzklasse S1P zum Einsatz kommen.
Schwere Sicherheitsstiefel finden ihre Anwendung auf Baustellen, in den verschiedenen Bereichen der Industrie sowie im Feuerwehreinsatz und Forstbetrieb. Dabei bezieht sich das Wort „Schwer“ hier nicht nur aufs Gewicht sondern auch auf die erheblich bessere Schutzaustattung des Schuhs, zum Beispiel den robusten Schnittschutz bei den Schnittschutzstiefeln für die Forstwirtschaft.
Näheres finden Sie in unserem Schnittschutzschuhe Test.
Leichte Sicherheitsschuhe – Fazit
Die Entwicklung der Arbeitsschuhe hat in den letzten Jahren einen enormen Fortschritt erlebt. Schuhe der Schutzklasse S1 sind die leichtesten und besten für den Einsatz in Innenräumen. Als zweitleichteste Klasse seien Schuhe der Sicherheitsklasse S1P zu nennen, die zusätzlich noch eine durchtrittsichere Zwischensohle aufweisen müssen.
Heute ist es im Gegensatz zu früher auch möglich, bequeme und ultraleichte Arbeitsschuhe für Damen oder Herren zu kaufen. Diese sind durch teure und leichtgewichtige Materialien wie Carbon und Kevlar wirklich extra leicht und bieten trotzdem eine hervorragende Schutzwirkung.
Außerdem haben sie ein angenehmes Tragegefühl und sind damit ideal für Menschen, die am Tag sehr lange auf den Beinen unterwegs sind und lange Strecken zurücklegen. Hier ist es besonders wichtig, dass die Sicherheitsschuhe leicht sind.
Metallfreie leichte Arbeitsschuhe für Männer und Frauen sind derzeit der Trend, da sie geringes Gewicht und guten Schutz bieten. Leichte Sicherheitsschuhe sind ideal, wenn man vorwiegend in Innenräumen arbeitet, während schwere Arbeitsschuhe eher für den Einsatz im Freien geeignet sind.